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06.05.2017 · OTZ · Christine Schimmel

Sich für Gera ins Zeug legen

Zur Frühjahrstagung des City-Management-Verbandes Ost erzählen Menschen, warum sie etwas für Gera tun wollen


Volker Tauchert (rechts) vom Verein „Ja-für Gera“, Gastgeber der Frühjahrstagung des City-Management-Verbandes Ost, führte den Stadtrundgang für interessierte Tagungsteilnehmer an. Eines ihrer Ziele war das Programm-Kino „Metropol“, das sich durch Bürgerengagement entwickelt hat. Bild rechts: Bei der Frühjahrstagung schilderten junge Geraer, warum sie sich für ihre Stadt einsetzen. Von links: Martin Greipel, Alexandra Klinke und Valentin Kirchner.

Fotos: Peter Michaelis/Christine Schimmel

 

 

Gera. Was braucht es in einer Stadt, damit sich die Menschen, die in ihr leben engagieren? Welche Stimmung muss herrschen, dass die Leute nicht nur vom Mitmachen reden, sondern sich tatsächlich einbringen in das, was vor ihrer Haustür passiert?

 

Die Frühjahrstagung des City-Management-Verbandes Ost, die auf Einladung des Vereins „Ja – für Gera“ vor Ort stattfand, wollte dem auf den Grund gehen und die Bürgerbeteiligung an Stadtentwicklungsprozessen in den Blick nehmen. Nicht nur Stadtplaner, Architekten, Marktforscher und Marketingfachleute schilderten dazu ihre Erfahrungen, auch Geraer Bürger waren bereit, über ihre Motivation zum Mittun zu sprechen. So etwa Thomas Laubert. In der Stadt geboren, war er seit Kindertagen in Vereinen und in einer Band aktiv und interessierte sich für die Geschichte Geras. Nach dem Architektur-Studium in Dresden entschied er, sich in der Heimat zu verwirklichen.

 

 

Die eigene Idee von Gera möglich machen

 

 

„Ich kenne Gera noch mit deutlich mehr als 100000 Einwohnern und habe die Entwicklung vieler Probleme miterlebt. Daraus entstand die Intention, hier zu bleiben und mich einzubringen“, verriet er und sprach von vielen Projekten, die im Kleinen laufen und die im Ganzen das Flair der Stadt ausmachen. „Ich

wünsche mir, dass es weitergeht, dass wir in einer lebenswerten Stadt leben. Also muss ich auch 

etwas dafür tun“, fand er.

 

Ebenso motiviert zeigte sich Student Martin Greipel. Der Stadt- und Raumplanungsstudent kam der Liebe wegen nach Gera und hofft darauf, dass noch mehr Bürger die Demokratie nutzen, sich mit ihrer Stadt weiter zu entwickeln. „Stadt ist, was du daraus machst“, sagt er und schwärmt regelrecht von der eigenverantwortlichen Gestaltung. Die Mitwirkung bei den IBA-Initiativgruppen für die Entwicklung von Geras Neuer Mitte ist für ihn geradezu eine Selbstverständlichkeit.

 

Auf keinen Fall sollten die Geraer darauf warten, dass sich von selbst etwas verändert, meint Valentin Kirchner. Auch er studiert Stadt- und Raumplanung und ist überzeugt, dass jeder, der etwas für seine Stadt tun will auch einen Platz zur Entfaltung findet. Auch die 22-jährige Alexandra Klinke ist dieser Ansicht. 2015 kam sie wegen der SRH Hochschule für Gesundheit von Franken nach Gera und hat sich

die Stadt und das Umland ohne Vorbehalte angeschaut. „Die Stadt ist ein von Menschen gestalteter Raum. Ich habe hier bisher unheimlich viele Menschen getroffen, die gern hier leben, die Chancen erkennen und etwas bewegen möchten. Denn Gera ist eine Stadt mit vielen Möglichkeiten. Genau deswegen habe ich hier meinen Hauptwohnsitz angemeldet und will bleiben“, berichtete die Studentin, die

nach langer Zeit im Ausland Vergleiche mit anderen Städten anstellen kann.

 

Weil jedoch nicht jeder von selbst den Mut aufbringt, eigene Ideen mit Tatkraft umzusetzen, wollen andere Geraer Schützenhilfe leisten. Zum Beispiel hat es sich Julian Vonarb auf die Fahnen geschrieben, im Verein „Ja – für Gera“ aktiv immer wieder Menschen anzustupsen und ihnen Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. Er, der vor 15 Jahren aus dem Breisgau nach Gera kam, versteht sich als Bindeglied zwischen Menschen, die sich einbringen wollen und denen, die Hilfe bei der Umsetzung von Projekten brauchen.

 

Auch Matthias Röder vom Umweltverein „Grünes Haus“ Gera ist so ein Ansprechpartner, der aus der eigenen Begeisterung für seine Heimatstadt und die Möglichkeit der Mitgestaltung heraus Bedingungen schaffen möchte, auch anderen Bürgern Beteiligung zu ermöglichen. „Es bringt nichts, immer nur zu meckern. Erst wenn man sich selbst einbringt, können Probleme so gelöst werden, wie man es sich wünscht“, war er überzeugt.

 

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