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25.10.2003

Vorbeischauen lohnte sich

Die Zeit ist vergänglich und so mancher, der am vergangenen Samstag über den Geraer Markt lief, schaute etwas verwundert auf die ihm gereichte Ansichtskarte.

 

„Da war doch etwas, und das von Mai bis Oktober", so schien ich in den Gesichtern der Leute zu lesen, als ich sie sah, wie sie die Karte hin und her drehten.

 

„Die Gute Stube Geras wieder zur Guten Stube machen", ist auf der einen Seite der Karte zu lesen und zwei Jungs versuchen sich am Schachspiel. Es geht um den taktisch ausgeklügelten Zug, um mit möglichst wenig Aktionen den Gegenspieler ins K.O. zu schicken.

 

Um taktisch ausgeklügelte Züge ging es auch dem Verein "Ja - für Gera"; e. V., doch nicht das K.O. war das Ziel, sondern den Markt in Gera zu beleben.

 

Dafür initiierte der Verein, unterstützt von vielen Bürgern der Stadt in den zurückliegenden sechs Monaten 22 Aktionen und zum Abschluß waren nun alle recht herzlich eingeladen zur Aktion „Treffpunkt Markt";. Musik und gute Laune waren bestimmend für dieses am vergangenen Samstag mit viel Engagement ausgerichtete Event.

 

Es war ein Nehmen und Geben. Ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, ob in Verbänden, Vereinen, Firmen oder wichtigen Bereichen der Verwaltung, alle haben mit dazu beigetragen, dass der Marktplatz sich wieder schrittweise zur „Guten Stube"; entwickelt.

 

Als einer von denjenigen, der diese Aktionen journalistisch begleiten, konnte ich dabei so manches Gespräch führen.

 

Ich wurde nicht wenig von einem „Aha"; überrascht, was soviel heißen sollte wie: „Aha, auch das gibt’s in Gera";.

 

Nicht immer, aber immer öfter, spielte auch das Wetter mit, so dass viele nach ihrem samstäglichen Marktbummel doch noch etwas verweilten und den Akteuren beim Sport treiben, Malen, Musizieren, Tanzen, Theater spielen, Skaten oder Brettspielen zusahen. Es gab Gelegenheit, sich fit für den Sommer zu machen, vom Marktplatz aus in andere Länder zu schauen, „Jugend hilft helfen"; kennenzulernen, sich auch den „Tag der Kirche"; einzustimmen und sogar mitzumachen beim „1. Turmlauf zu Gera";.

 

Wie hätte man es gern? Deftig, süß oder vielleicht auch etwas für den zarten Gaumen? Für das leibliche Wohl war stets bestens gesorgt. Und es fehlte auch nicht die wohnliche Atmosphäre. Skizziert mit einigen Möbeln und viel Grün, ließen es für einige Zeit vergessen, dass vom Ambiente her der Markt in zwei Gegensätze zerfällt.

 

Es ist das Schicksal des Geraer Marktes, dass sich der Menschenstrom von der Kleinen Kirchstraße her aufwärts bewegt uns so die unansehnliche Fassade unwillkürlich ins Auge fällt.

 

„Nicht auf die Fassade schauen, sondern mithelfen, den Markt zu beleben";, brachte Volker Tauchert, Vorsitzender des Vereins "Ja - für Gera"; e. V. das Anliegen all dieser Aktionen zum Wochenmarkt-Entertainment-Konzept 2003 auf den Punkt. Nicht immer meckern, einfach etwas bewegen, das wollten die Mitwirkenden, die Volker Tauchert um sich sammelte.

 

Für ihn galt und gilt nur der gemeinsame Wille, Durchsetzungsvermögen und damit Kontinuität, wie auch ein kulturvoller Umgang miteinander sind Voraussetzungen zur Schaffung eines kulturvollen Umfeldes, in dem schrittweise positive Veränderungen möglich sind.

 

Bleibt nur zu hoffen, dass auch im kommenden Jahr „Die Gute Stube Geras wieder zur Guten Stube wird";.

 

Für mich lässt das Engagement der zurückliegenden Monate auf alle Fälle darauf hoffen.





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