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20.11.2010 · OTZ · Katja Schmidtke

Neugierig auf Gera

Ja für Gera zeigt Geschäftsleuten wie der Einzelhandel in Gera aufgestellt ist.


Kaufleute aus Leipzig, Ludwigshafen und Bünde entdecken die Schätze des hiesigen Einzel-handels.

Der Verein Ja für Gera hatte die Einzelhändler zu einem Stadtrundgang eingeladen. Gera. Jörn-Wilhelm Vormbrock reißt die Augen auf. Er steht unter dem Gewölbe des Tee- und Weinladens in der Kleinen Kirchstraße und staunt über das Innenleben des 400 Jahre alten Hauses, die Produkte, die liebevolle Deko. „Das hätte ich nicht erwartet”, sagt Vormbrock.
Der Westfale war gestern zum ersten Mal in Gera und ist „positiv überrascht”. Gekommen ist er nicht als Tourist, sondern als Einzelhändler, der die hiesige Geschäftswelt kennen lernen möchte. Eingeladen zum Stadtrundgang quer durch den Handel der Innenstadt hatte Volker Tauchert vom Verein „Ja für Gera”.
Seit zwei Jahren ist der Verein Mitglied im Urbanicom-Netzwerk, das Handel und Stadtent-wicklung vorantreiben möchte. Im Frühjahr waren die Urbanicom-Leute schon einmal zu Gast in Gera und es hat ihnen so gefallen, dass sie jetzt einen Workshop zu Werbung und Marketing in Leipzig für einen Abstecher nutzen. Vier Kaufleute aus Leipzig, Ludwigshafen und Bünde hat Hermann Gummels von Urbanicom mit nach Gera gebracht. Sie wollen sich hier Anregungen holen und mit Händlern ins Gespräch kommen. „Wir sind einfach neugierig”, sagt Gummels.
Von der Eisdiele, die im Winter einen Lebkuchen-Verkauf beherbergt, über den wundervoll mit Kacheln ausgestatteten Laden auf der Sorge geht es über die Kleine Kirchstraße zum Markt und in die Große Kirchstraße. Dort, wo der inhabergeführte Einzelhandel in Gera noch existiert. "Er macht den Reiz der Innenstädte aus", sagt Hermann Gummels. Gäbe es nur noch Kaufhäuser und Filialisten sähen die Städte schnell gleich aus. Wie "Ja für Gera" mit der Ger-schen Meile Leben ins Zentrum bringt und die Händler miteinander bekannt macht, ist für Gummels zwar keine neue, aber durchaus eine spannende Idee. Vielleicht können sich Edmund Keller und Marcus Keller-Leist davon etwas abschauen. Sie haben in Ludwigshafen das Problem, das auch der Geraer Einzelhandel kennt: Ein Einkaufstempel ist abseits des alten Zentrums errichtet worden und zieht Kundschaft weg von den alten Wegen.
Und trotzdem, in Geras Tee- und Weingeschäft Tête-à-tête drängen sich die Kunden, stöbern schon nach den Weihnachtsgeschenken. Auch das ist Gera. Es soll und muss sich nicht mit Jena oder Erfurt vergleichen, sagt Hermann Gummels.

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